Wie klebt man Gips Stuckteile wie Ornamentteile, Konsolen, Deckenbilder, Rosetten, Sopraporten, Wappen, Dekore mit Gipskleber im Innenbereich?

  • Oberfläche muss Tragfähig sein. Der Kleber ist selten der Schwachpunkt. Wenn eine Stuckteil sich im nachhinein ablöst findet man meist die Oberfläche der Decke an der Rückseite der abgefallenen Teile.
    1. Tapete, Farbe und Tapetenkleister sind keine geeignete Oberfläche
    Tapete und Farbe entfernen oder Oberfläche mit Messer über Kreutz einritzen dass min 25% des Grundputzes sichtbar ist.
    Tapetenkleister abwaschen oder Oberfläche einritzen.
    Überstrichene Gipskartonplatte sollte nicht oder wenn, nur wenig eingeritzt werden, da die Stabilität der Platte, der intakte Karton ausmacht.
    2. rohe Gipskartonplatten, Grundputz, Mauerwerk, Beton mit Betonkontaktvoranstrich, rauer Beton, somit alle mineralischen unbehandelten Oberflächen sind geeigneter Untergrund für das anbringen mit Gipskleber.
    andere tragfähigen Untergründe wie Kunststoff, Metall, Glas benötigen einen geeigneten Kleber.
    3. Tiefgrund ist nur bei porösen Untergrund notwendig und manche Handwerker benutzen Tiefgrund um den Staub zu binden. Aber nach unserer Erfahrung für das Kleben nicht nötig.
  • Untergrund muss staubfrei sein
    1. Absaugen oder gut nässen
  • Stark saugfähiger Untergrund muss 10min vorher mit Pinsel oder Sprühflasche genässt werden.
  • Eventuell Löcher für Kabel und Halter bohren.
  • Klebefläche durch Ritzen mit dem Messer im Kreutzschnitt die Oberfläche für bessere Haftung vergrößern.
  • Klebefläche muss staubfrei sein
  • Klebefläche der Rosette muss 10 min vorher mit Pinsel oder Sprühflasche genässt werden.
  • Gips Kleber im Punkt – Wulst verfahren aufbringen. In der Regel ist der Kleber ca. 30min verarbeitbar.
  • Kabel und Halter durch die Stuckteil durchführen.
  • Stuckteil anbringen. Durch drücken und kleinen hin und her Bewegungen verteilt sich der Kleber und man bring das Stuckteil in die gewünschte Position.
  • Stuckteil durch entsprechende Stützen, z.B. Nägel, Dachlatte oder leichte Baustützen, 1-2 Stunden vor herabfallen abstützen.
  • Manchmal landet ein wenig Gipskleber auf Sichtseite der Stuckteile, dann mit nassem Schwamm oder Pinsel zügig entfernen. Später schwer zu entfernen (schleifen, kratzen)
  • Warten bis der Kleber die Konsistenz von Butter hat. Dann zügig herausragende Wulste an den Kanten mit entsprechendem feinem Holz oder Metall Werkzeug entfernen.
  • Ist die Kante von Stuckteil nicht sauber gefüllt, Kleber frisch anrühren, Fuge mit feinem Werkzeug anspachteln oder Füllen und nach ansteifen wieder abziehen.
  • Bei großen, bzw. schweren Stuckteilen oder bei Unsicherheit der Tragfähigkeit, kann man die Stuckteile auch mit Schrauben und Dübel, Gewindestangen oder Baustahl dauerhaft sichern.
    1. Stuckteile an einer geeignet dicken und leicht auszubessernden Stelle mit Metallbohrer durchbohren.
    2. Mit Steinbohrer durch das Loch in die Bohren.
    3. Mit Senker das Loch im Stuckteil vertiefen dass die Schraube später 1cm vom Gips wegen Rost und Ausdehnung überdeckt wird.
    4. Dübel einführen
    5. Schraube mit dem Schraubenzieher einschrauben und sanft anziehen.
    6. Schraubenlöcher nässen und wie Klebefugen mit Gipskleber ausbessern.
  • Eine ordnungsgemäß montiertes Stuckteil hält so gut, dass man es beim entfernen mit Meisel nur in kleinen Stücken wieder an bekommt.
  • Kleben mit Kleber, Akryl oder Silikon aus der Kartusche ist aus unserer Sicht falsch aber technisch möglich. Gips kann Jahrhunderte überdauern und sollte mit entsprechend haltbaren Materialien verarbeitet werden.
  • Wenn man ungeübt ist, kann man diese Arbeitsschritte z.B. durch kleben einer Gipskartonplatte auf eine andere auch 1 mal üben.

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